Zeilen, die nachdenklich stimmen

Gedichte, Geschichten, Zitate … Zeilen, die unser Herz berühren und uns nachdenklich stimmen. Sie wecken unsere Neugierde, laden zu emotionalem Erleben ein und versprechen uns eine Art Lustgewinn (vgl. Huber, 2004). Ich möchte Ihnen hier drei Kunstwerke vorstellen, die mich beim Lesen berührt und meine Art, das Leben zu bestreiten, inspiriert haben:

  • eine Ansprache von Theodore Roosevelt, die im Buch von Brene Brown verschriftlicht wurde
  • ein Gedicht von Jeff Foster, dessen Texte uns Frau Dr. Adleff mit Ihrer Übersetzung vom „empathic warrior“ bereits näher gebracht hat.
  • eine Geschichte von Bennett Cerf aus dem Buch „Hühnersuppe für die Seele“

The man in the arena – Zeilen von Theodore Roosevelt

aus „Daring greatly“ und „Verletzlichkeit macht stark“ von Brene Brown, S. 11

„It is not the critic who counts; not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could have done them better. The credit belongs to the man who is actually in the arena, whose face is marred by dust and sweat and blood; who strives valiantly; who errs, who comes short again and again, because there is no effort without error and shortcoming; but who does actually strive to do the deeds; who knows great enthusiasms, the great devotions; who spends himself in a worthy cause; who at the best knows in the end the triumph of high achievement, and who at the worst, if he fails, at least fails while daring greatly, so that his place shall never be with those cold and timid souls who neither know victory nor defeat.“

„Es ist nicht der Kritiker der zählt; nicht derjenige, der aufzeigt, wie der  Starke gestolpert ist oder  wo der, der Taten gesetzt hat, es hätte besser machen könnte. Die Anerkennung gehört dem, der wirklich in der Arena ist. Dessen Gesicht verschmiert ist von Staub und Schweiß und Blut. Der sich tapfer bemüht. Der irrt und wieder und wieder scheitert. Der die große Begeisterung kennt, die große Hingabe, und sich an einer würdigen Sache verausgabt. Der, im besten Fall, am Ende den Triumph der großen Leistung erfährt und der, im schlechtesten Fall des Scheiterns, zumindest dabei scheitert, dass er etwas Großes gewagt hat.“

Sometimes – Zeilen von Jeff Foster

aus „The way of Rest“ und „Umarme dein Leben, wie es ist“ von Jeff Foster, S. 8

Sometimes …

… you have to fail to succeed

… you have to lose to win

… you have to break to mend

… you have to be weak to be strong

… you have to be wrong to be right

… you have to disconnect to reconnect

… you have to stop trying to change things to change things

… you have to say “yes” to saying “no”

… you have to cease seeking to truly find

… you have to forget to remember

… you have to be foolish to be wise

… you have to fall to fly

… you have to plunge to soar

… you have to die to really live

Manchmal …

… musst du versagen, um erfolgreich zu sein

… musst du verlieren, um zu gewinnen

… musst du brechen, um zu heilen

… musst du schwach werden, um stark zu sein

… musst du Unrecht haben, um Recht zu haben

… musst du sich abwenden, um dich erneut zu verbinden

… musst du aufhören, Dinge verändern zu wollen, um Dinge zu ändern

… musst du „Ja“ sagen zu deinem „Nein“

… musst du aufhören zu suchen, um wahrhaft zu finden

… musst du vergessen, um dich zu erinnern

… musst du ein Narr sein, um weise zu werden

… musst du fallen, um fliegen zu können

… musst du dich hineinfallen lassen, um aufzusteigen

… musst du sterben, um wirklich lebendig zu werden

The gift – Zeilen von Bennett Cerf

aus „Chicken Soup for the Soul“ und „Hühnersuppe für die Seele“ von Jack Canfield, Mark Victor Hansen und Amy Newmark, S. 69

„In one seat a wispy old man sat holding a bunch of fresh flowers. Across the aisle was a young girl whose eyes came back again and again to the man’s flowers. The time came for the old man to get off. Impulsively he thrust the flowers into the girl’s lap. “I can see you love the flowers,” he explained, “and I think my wife would like for you to have for you to have them. I’ll tell her I gave them to you.” The girl accepted the flowers, then watched the old man get off the bus and walk through the gate of a small cemetery.“

„Auf einem Sitz saß ein feiner alter Mann mit einem Strauß frischer Blumen. Auf der anderen Seite des Ganges war ein junges Mädchen, dessen Augen wieder und wieder zu den Blumen des Mannes hinüberglitten. Es wurde für den alten Mann Zeit auszusteigen. Impulsiv warf er die Blumen dem Mädchen in den Schoß. ‚Ich sehe, Sie mögen Blumen‘, erklärte er, ‚und ich glaube, meine Frau würde es mögen, wenn Sie sie hätten. Ich werde ihr sagen, dass ich sie Ihnen gegeben habe‘. Das Mädchen nahm die Blumen an, sah dann den Mann aus dem Bus steigen und durch das Tor eines kleinen Friedhofes gehen.“

Quelle:

Brown, B. (2012) Daring Greatly: How the Courage to Be Vulnerable Transforms the Way We Live, Love, Parent, and Lead. New York City, NY: Gotham

Brown, B. (2012) Verletzlichkeit macht stark. München: Random House FSC.

Canfield, J., Hansen, M.V. & Newmark, A. (2013) Chickensoup for the Soul. New York: Random House Verlag.

Canfield, J., Hansen, M.V. & Newmark, A. (2020) Hühnersuppe für die Seele: Geschichten, die das Herz erwärmen. München: Goldmann Verlag.

Foster, J. (2016) The Way of Rest: Finding The Courage to Hold Everything in Love. Colorado: Sounds True.

Foster, J. (2018) Umarme dein Leben wie es ist. ViaNova Verlag.

Huber, M. (2004) Noch einmal mit Gefühl. Literaturwissenschaft und Emotionen. In:W. Erhart (Hrsg.):Grenzen der Germanistik. Rephilologisierung oder Erweiterung? Stuttgart, Weimar. S. 344f.; ThomasAnz: Literatur und Lust. Glück und Unglück beim Lesen, München 1998

Köppe, T. (2020) Lyrik und Emotionen: https://www.ingentaconnect.com/content/plg/zfg/2012/00000022/00000002/art00010?crawler=true