von Gastautorin Prof.in DDDr.in MMag.a Ulrike Kipman & Viktoria Spätauf

Spielen in der Entwicklung: Kinder spielerisch fördern

Lernen darf und soll Spaß machen. Spielen ist Handeln! Durch das Spielen in frühen Jahren erlernen und verbessern Kinder unzählige Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie ihre gesamte Lebensspanne hinweg benötigen: Problemlösen, Konzentrationsfähigkeit, visuelle Wahrnehmung, soziale Interaktion und vieles mehr. Beim Spielen entwickeln Kinder ihre eigenen Lern- und Problemlösestrategien, lernen ihre Meinung auszusprechen, zu vertreten und gleichzeitig Kompromisse zu finden.

Den Eltern kommt dabei eine bedeutende Rolle zu: einerseits als gelassener, spaßiger Mitspieler – andererseits haben die Erziehungsberechtigten die Möglichkeit, gezielt Raum und Zeit zum Spielen zu schaffen. Der Auswahl geeigneter Spiele kommt eine besondere Bedeutung zu. Hierbei gilt es auf Altersangaben und vor allem Interessen des Kindes zu achten.

Spiele zur Förderung: ein kleiner Überblick

Zusammengefasst bedeutet spielerisches Lernen: durch Experimentieren ein Verständnis für Dinge zu entwickeln und somit konkrete Aufgaben eigenständig zu lösen. Brettspiele, digitale Apps und co. können dabei hilfreiche Materialien sein. Wir möchten Ihnen gemeinsam mit unserer Kollegin Prof. Dr. Ulrike Kipman ein paar ausgewählte Spiele vorstellen, mit denen Sie folgende Bereiche fördern können:

  • Wahrnehmung und Aufmerksamkeit
  • Problemlösekompetenz
  • Feinmotorik
  • Gehirntraining und Selbstregulation

Förderbereich: Wahrnehmung und Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit ist für Kinder und Eltern besonders im schulischen Kontext ein heißes Thema. Gemeinsam mit der Wahrnehmungsfähigkeit durch unsere fünf Sinne beeinflusst die Aufmerksamkeit unser Lernen, Handeln und in Folge dessen die schulische Leistung. Der Begriff Aufmerksamkeit wird nach Niemann und Gauggel (2010) über fünf Komponenten definiert:

  • Aufmerksamkeitsaktivierung / Alertness: Fähigkeit des Organismus, kurzfristig eine allgemeine Reaktionsbereitschaft herzustellen.
  • Daueraufmerksamkeit und Vigilanz: Fähigkeit, relevante Reize über einen längeren Zeitraum zu beachten und auf diese Reize zu reagieren.
  • selektive bzw. fokussierte Aufmerksamkeit: Fähigkeit, bestimmte Merkmale einer Aufgabe oder einer Situation auszuwählen, schnell und zuverlässig auf die ausgewählten Reize zu reagieren und sich durch irrelevante oder unwichtige Reize nicht ablenken zu lassen.
  • geteilte Aufmerksamkeit: Fähigkeit, zwei oder mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen (z.B. zuhören und mitschreiben).
  • exekutive Aufmerksamkeit inklusive Aufmerksamkeitswechsel: Fähigkeit, Informationsverarbeitungsprozesse (Flexibilität beim Aufmerksamkeitswechsel, Reaktionshemmung, Interferenz bei Informationsverarbeitung) willentlich zu kontrollieren und zu steuern.

Wahrnehmung und Aufmerksamkeit bedingen sich wechselseitig, wobei die Aufmerksamkeit den Wahrnehmungsprozessen um Bruchteile von Millisekunden vorgeschaltet ist.

Wissenschaftlich bewiesen ist: Spielen fördert erfolgreiches Problemlösen. Kinder versuchen dabei ein vorgegebenes Problem (=Ist-Zustand) durch logisches Denken und Kombinieren zu lösen und ein gewünschtes Ziel zu erreichen (=Soll-Zustand). Bei den vorgestellten Spielen werden folgende Kompetenzen gefördert:

  • eigenständig Lösungsstrategien entwickeln und nutzen
  • Zusammenhänge erkennen, nutzen und auf ähnliche Sachverhalte übertragen (Transferleistungen erbringen)
  • ausgehend von gegebenen Informationen trotz Barrieren eigenständig Wege zur Lösung finden
  • sich aktiv und produktiv mit Problemen auseinandersetzen und diese mit ihren eigenen Möglichkeiten lösen.

Sie kennen es bestimmt: die Familie sitzt am Tisch und zack: das erste Glas fällt um. Im Alltag wird oft von „schusselig“ oder „ungeschickt“. Kinder, die sich oftmals beim Essen bekleckern oder Dinge umstoßen leiden meist unter den Folgen solcher Missgeschicke. Besonders im feinmotorischen Bereich können Spiele eingesetzt werden, die oft gleichzeitig Reaktionsgeschwindigkeit, Geschicklichkeit, visuelle und taktile Wahrnehmung und logisches Denken fördern und jede Menge Freude bereiten. Zusätzlich können folgende alltägliche Dinge zur Förderung eingesetzt werden: Puzzle, Perlen stecken, Nachmalen, Kekse ausstechen beim Backen, Kneten, mit Murmeln spielen.

Aus unserem Praxisalltag wissen wir, dass auch Neurofeedback eine spielerische Methode darstellt, die Aufmerksamkeit und Konzentration von Kindern zu verbessern. Dabei wird das Gehirn wöchentlich trainiert und der Grundstein für einen geschmeidigen Schul- und Privatalltag gelegt. In unserem Mental health group Blog finden Sie Erfahrungsberichte rund ums Thema Neurofeedback. Werfen Sie gerne einen Blick darauf!

Neurofeedback

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Neurofeedback

Coaching und Therapie ist nicht Ihr Ding aber Sie wollen trotzdem vorankommen. Sich von alten Denk- und Verhaltensmustern lösen, psychische und physische Symptomatiken reduzieren, Glaubenssätze über sich und die Welt in eine gewünschte Veränderung bringen.

Dann nutzen Sie die selbstorganisatorischen Potentiale Ihres Gehirns!

Neurofeedback infralow – in Kalifornien entwickelt – ist dafür das richtige Werkzeug: Über visuelles und akustisches Feedback am Bildschirm sieht sich Ihr Gehirn quasi selbst beim Arbeiten zu, erkennt wo und wie es sich optimaler organisieren kann, und leitet entsprechende Schritte ein. Die ersten Veränderungen sind bereits nach kurzer Zeit spür- und erlebbar.

Für nachhaltige und langfristige Ergebnisse braucht es ein konsequentes ein- besser zweimal wöchentliches Training zu je 50 Minuten über mindestens 20 Sitzungen.

Themenschwerpunkte

ADHS/ADS: Weg von Medikamenten hin zur natürlichen Funktion des Gehirns

PSYCHOSOMATIK: Neurodermitis und Reizdarm beruhigen

SCHLAFSTÖRUNGEN: Selbstverständlich einschlafen, erholt aufwachen

BURNOUT-SYMPTOME: Back to Balance. Emotional und körperlich

KOPFSCHMERZEN/MIGRÄNE: Endlich frei davon!

PEAK-PERFORMER-TRAINING: Das Ass im Ärmel

MATURA/PRÜFUNGSVORBEREITUNG: Klarer Kopf, klare Aussichten

Quellen:

Berger, K. (2020) Übungssammlung zur Förderung. Privatunterlagen.

Kipman, U. (2018) Problemlösen: https://doi.org/10.1007/978-3-658-26804-6_11

Kirchschlager, M. (2020): Portfolio zu VU-Theorien, Methoden und Konzepte zur Förderung der Wahrnehmung und körperlich-motorischen Entwicklung. Privatunterlagen.

Niemann H., Gauggel S. (2010) Störungen der Aufmerksamkeit. In: NeuroRehabilitation. Springer, Berlin, Heidelberg

Online: https://www.familienhandbuch.de/babys-kinder/entwicklung/kleinkind/spiel/WieSpielendieEntwicklungvonKindernfoerdernkann.php

Online: https://cdn.wehrfritz.com/documents/pdf/leseprobe-buch-fex-foerderung-exekutiver-funktionen.pdf

https://www.jako-o.com/de_AT/magazin/kindererziehung/koerperliche-entwicklung/feinmotorik-foerdern

https://praxistipps.focus.de/feinmotorik-bei-kindern-so-foerdern-sie-die-entwicklung_112285

Online: https://www.bildungsverlag-lemberger.at/pdf_muster/978-3-7098-1000-2_M.pdf